NEON de | Zoophilie: Tierquälerei oder wahre Liebe? Torben führt eine Beziehung mit seinem Hund @NEONde2003 | Uploaded 4 years ago | Updated December 01 2022
Der Hund gilt als bester Freund des Menschen. Für Torben* ist sein Hund nicht nur sein Freund. Er ist sein Partner. Denn der Anfang 30-Jährige ist zoophil. Das heißt, er fühlt sich sexuell zu Tieren hingezogen. Sechs Jahre ist es her, dass ihm das zum ersten Mal bewusst wurde. Mittlerweile lebt er in einer Beziehung mit seinem Hund. Für ihn ist es Liebe. Für viele andere Tierquälerei.
NEON hat mit Torben, der Tierschutzorganisation Peta Deutschland und einem Sexualforscher vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf über Zoophilie gesprochen.
Wie viele Menschen in Deutschland wirklich zoophil sind, ist nicht bekannt. Edmund Haferbeck, der Leiter der Wissenschafts- und Rechtsabteilung bei PETA Deutschland, geht von 8000 bis 15.000 Menschen aus, die Dunkelziffer ist wohl hoch. "In Deutschland sind es vor allem Pferde und Hunde, die für zoophile Handlungen missbraucht werden", sagt der Anwalt.
Für die Tierschutzorganisation ist ausgelebte Zoophilie Tierquälerei. Und das hat laut Herrn Haferbeck einen einfachen Grund: "Kein Mensch kann wirklich beurteilen, ob das einem Tier gefällt oder nicht. Und deshalb ist alles, was übers 'normale' Kraueln, Kuscheln und Herumtollen hinausgeht, verboten und für das Tier mit erheblichen Leiden verbunden."
Grundsätzlich stimmt der Gesetzgeber dieser These zu. Nach dem Tierschutzgesetz ist es untersagt, "ein Tier für eigene sexuelle Handlungen zu nutzen oder für sexuelle Handlungen Dritter abzurichten oder zur Verfügung zu stellen und dadurch zu artwidrigem Verhalten zu zwingen". Wer gegen dieses Gesetz verstößt, muss mit Geldstrafen von bis zu 25.000 Euro rechnen.
Die Sache ist: Wo kein Kläger, da kein Richter. Zumal Torben sich ohnehin nicht von dem Gesetz angesprochen fühlt. Er sagt, dass die Beziehung mit seinem Hund nicht artwidrig sei. Ganz im Gegenteil, für ihn ist Zoophilie eine normale sexuelle Orientierung, vergleichbar mit Homosexualität. Allerdings steht Torben damit im Widerspruch zur Auffassung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die stuft Zoophilie als gestörte Sexualpräferenz ein – und somit als Verhaltensstörung.
Sexualforscher Johannes Fuß vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf kann Torbens Argumentation dennoch nachvollziehen: "Ich glaube, da schwingt auch immer der Wunsch nach Entstigmatisierung mit", sagt Fuß. "Denn diesen Weg, den die homosexuellen Menschen gegangen sind, also dass es gesellschaftlich akzeptiert wurde, ist ein Traum, den viele Menschen mit a-typischen Sexualitäten haben."
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Der Hund gilt als bester Freund des Menschen. Für Torben* ist sein Hund nicht nur sein Freund. Er ist sein Partner. Denn der Anfang 30-Jährige ist zoophil. Das heißt, er fühlt sich sexuell zu Tieren hingezogen. Sechs Jahre ist es her, dass ihm das zum ersten Mal bewusst wurde. Mittlerweile lebt er in einer Beziehung mit seinem Hund. Für ihn ist es Liebe. Für viele andere Tierquälerei.
NEON hat mit Torben, der Tierschutzorganisation Peta Deutschland und einem Sexualforscher vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf über Zoophilie gesprochen.
Wie viele Menschen in Deutschland wirklich zoophil sind, ist nicht bekannt. Edmund Haferbeck, der Leiter der Wissenschafts- und Rechtsabteilung bei PETA Deutschland, geht von 8000 bis 15.000 Menschen aus, die Dunkelziffer ist wohl hoch. "In Deutschland sind es vor allem Pferde und Hunde, die für zoophile Handlungen missbraucht werden", sagt der Anwalt.
Für die Tierschutzorganisation ist ausgelebte Zoophilie Tierquälerei. Und das hat laut Herrn Haferbeck einen einfachen Grund: "Kein Mensch kann wirklich beurteilen, ob das einem Tier gefällt oder nicht. Und deshalb ist alles, was übers 'normale' Kraueln, Kuscheln und Herumtollen hinausgeht, verboten und für das Tier mit erheblichen Leiden verbunden."
Grundsätzlich stimmt der Gesetzgeber dieser These zu. Nach dem Tierschutzgesetz ist es untersagt, "ein Tier für eigene sexuelle Handlungen zu nutzen oder für sexuelle Handlungen Dritter abzurichten oder zur Verfügung zu stellen und dadurch zu artwidrigem Verhalten zu zwingen". Wer gegen dieses Gesetz verstößt, muss mit Geldstrafen von bis zu 25.000 Euro rechnen.
Die Sache ist: Wo kein Kläger, da kein Richter. Zumal Torben sich ohnehin nicht von dem Gesetz angesprochen fühlt. Er sagt, dass die Beziehung mit seinem Hund nicht artwidrig sei. Ganz im Gegenteil, für ihn ist Zoophilie eine normale sexuelle Orientierung, vergleichbar mit Homosexualität. Allerdings steht Torben damit im Widerspruch zur Auffassung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die stuft Zoophilie als gestörte Sexualpräferenz ein – und somit als Verhaltensstörung.
Sexualforscher Johannes Fuß vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf kann Torbens Argumentation dennoch nachvollziehen: "Ich glaube, da schwingt auch immer der Wunsch nach Entstigmatisierung mit", sagt Fuß. "Denn diesen Weg, den die homosexuellen Menschen gegangen sind, also dass es gesellschaftlich akzeptiert wurde, ist ein Traum, den viele Menschen mit a-typischen Sexualitäten haben."
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