NEON de | Ist Schönheit messbar? - Die Schönheitsformel @NEONde2003 | Uploaded 5 years ago | Updated December 01 2022
Fragt man Menschen auf der Straße, was sie schön finden, kommen zu allererst Antworten wie „schöne Sommertage“, „Kunst“, „ein Urlaub mit Freunden“, aber was sie an anderen Menschen schön finden, ist gar nicht so leicht zu beantworten. Was ist unser aktuelles Schönheitsideal und war das schon immer so?
Eine kleine Geschichte der Schönheit
Schönheitsideale haben sich im Laufe der Geschichte immer wieder verändert.
Die alten Ägypter zum Beispiel standen auf dünn und ganz viel Schminke. Das können wir heute noch in Wandmalereien und auf Papyrus sehen.
Die Römer wollten später genau das haben was eben nicht jeder hatte, blonde Haare. Und dafür griffen sie schon mal in die Trickkiste. Die Haarbleiche wurde aus Ziegenfett und Birkenasche hergestellt, manchmal auch aus Urin. Im Mittelalter galten eine vollständige Reihe Zähne schon als schön. War eben selten. Dazu war in Sachen Make-Up „Je weißer desto besser“ angesagt. Blässe stand für Wohlstand, frei nach dem Motto: Wer blass ist und dazu noch einen Wohlstandsbauch hat, steht ja augenscheinlich nicht zum Arbeiten auf dem Feld. Kleine Brüste, die aber schön weit oben sitzen. Ein bisschen speckigere Backen und sogar ein kleines Doppelkinn waren in der Renaissance attraktiv. Das sogenannte Kindchenschema. Die Hochzeit für Plus-Size-Mädels kam dann im Barock. Jeder hat dabei sofort die Rubens Gemälde im Kopf. Aber nicht alle waren im 17. Jahrhundert dick – in Frankreich und Italien war die ideale Frau zwar nicht dürr, aber eine schmale Taille war ein Muss. Stichwort Korsett. In den 1920ern sah das Ganze wieder anders aus: Frauen trugen die Haare kurz und banden sich die Brüste ab – androgyn war In.
Heute ist schlank schön
Neben genetischen Merkmalen, die hauptsächlich mit Reproduktion zu tun haben, werden wir von der Gesellschaft daraufhin sozialisiert, was wir als attraktiv empfinden. Das seien auch heute Merkmale, die einen hohen Status signalisieren, sagt Attraktivitätsforscher Martin Gründl.
Heute gelte als attraktiv, wer schlank ist. Denn das sei unterbewusst mit Wohlhaben konnotiert. Wer schlank ist, hat Zeit und Geld Sport zu machen, oder dieses Ziel anders zu erreichen. Das gelte laut Gründl zumindest für die westlichen Industrienationen.
Schönheit ist messbar
Immer mal wieder habe ich gehört, dass Symmetrie schön macht. Martin Gründel sagt allerdings die Auswirkungen auf Symmetrie seien minimal. Viel wichtiger ist ein gutes Verhältnis. Er hat sogar eine Formel zum Errechnen der Attraktivität von Körpern entwickelt. "Es geht bei Schönheit immer um Proportionen", sagt Gründl. Das ideale Verhältnis von Taille zu Hüfte (Waist-to-Hip-Ratio, WHR) mache einen Körper attraktiver. Egal ob dick oder dünn - das ideale Verhältnis sollte bei etwa 0,7 liegen. Diesen Wert erhält man, wenn man den Taillenumfang durch den Hüftumfang dividiert. Beispiel: 63 cm Taillenumfang geteilt durch 90 cm Hüftumfang ergibt 0,7. Aber Gründl sagt auch, „Es ist nicht nur die eine Zahl. Man muss es auch in Kombination sehen mit anderen Merkmalen, wie zum Beispiel der Schlankheit. Das macht die Attraktivitätsforschung so kompliziert.“
Schönheit ist immer subjektiv
Ganz wichtig bei der wissenschaftlichen Forschung zur Attraktivität: Schönheit ist immer subjektiv. Es wäre eine Fehlinterpretation, die Attraktivität von einer Formel abhängig zu machen. „Die Attraktivität hängt immer davon ab, wie richtige echte Menschen das beurteilen. Das ist das Grundprinzip der Attraktivitätsforschung. Und das bestimmt keine Formel, das bestimmt kein Experte, das bestimmt immer die Bevölkerung“, so der Attraktvitätsforscher.
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Fragt man Menschen auf der Straße, was sie schön finden, kommen zu allererst Antworten wie „schöne Sommertage“, „Kunst“, „ein Urlaub mit Freunden“, aber was sie an anderen Menschen schön finden, ist gar nicht so leicht zu beantworten. Was ist unser aktuelles Schönheitsideal und war das schon immer so?
Eine kleine Geschichte der Schönheit
Schönheitsideale haben sich im Laufe der Geschichte immer wieder verändert.
Die alten Ägypter zum Beispiel standen auf dünn und ganz viel Schminke. Das können wir heute noch in Wandmalereien und auf Papyrus sehen.
Die Römer wollten später genau das haben was eben nicht jeder hatte, blonde Haare. Und dafür griffen sie schon mal in die Trickkiste. Die Haarbleiche wurde aus Ziegenfett und Birkenasche hergestellt, manchmal auch aus Urin. Im Mittelalter galten eine vollständige Reihe Zähne schon als schön. War eben selten. Dazu war in Sachen Make-Up „Je weißer desto besser“ angesagt. Blässe stand für Wohlstand, frei nach dem Motto: Wer blass ist und dazu noch einen Wohlstandsbauch hat, steht ja augenscheinlich nicht zum Arbeiten auf dem Feld. Kleine Brüste, die aber schön weit oben sitzen. Ein bisschen speckigere Backen und sogar ein kleines Doppelkinn waren in der Renaissance attraktiv. Das sogenannte Kindchenschema. Die Hochzeit für Plus-Size-Mädels kam dann im Barock. Jeder hat dabei sofort die Rubens Gemälde im Kopf. Aber nicht alle waren im 17. Jahrhundert dick – in Frankreich und Italien war die ideale Frau zwar nicht dürr, aber eine schmale Taille war ein Muss. Stichwort Korsett. In den 1920ern sah das Ganze wieder anders aus: Frauen trugen die Haare kurz und banden sich die Brüste ab – androgyn war In.
Heute ist schlank schön
Neben genetischen Merkmalen, die hauptsächlich mit Reproduktion zu tun haben, werden wir von der Gesellschaft daraufhin sozialisiert, was wir als attraktiv empfinden. Das seien auch heute Merkmale, die einen hohen Status signalisieren, sagt Attraktivitätsforscher Martin Gründl.
Heute gelte als attraktiv, wer schlank ist. Denn das sei unterbewusst mit Wohlhaben konnotiert. Wer schlank ist, hat Zeit und Geld Sport zu machen, oder dieses Ziel anders zu erreichen. Das gelte laut Gründl zumindest für die westlichen Industrienationen.
Schönheit ist messbar
Immer mal wieder habe ich gehört, dass Symmetrie schön macht. Martin Gründel sagt allerdings die Auswirkungen auf Symmetrie seien minimal. Viel wichtiger ist ein gutes Verhältnis. Er hat sogar eine Formel zum Errechnen der Attraktivität von Körpern entwickelt. "Es geht bei Schönheit immer um Proportionen", sagt Gründl. Das ideale Verhältnis von Taille zu Hüfte (Waist-to-Hip-Ratio, WHR) mache einen Körper attraktiver. Egal ob dick oder dünn - das ideale Verhältnis sollte bei etwa 0,7 liegen. Diesen Wert erhält man, wenn man den Taillenumfang durch den Hüftumfang dividiert. Beispiel: 63 cm Taillenumfang geteilt durch 90 cm Hüftumfang ergibt 0,7. Aber Gründl sagt auch, „Es ist nicht nur die eine Zahl. Man muss es auch in Kombination sehen mit anderen Merkmalen, wie zum Beispiel der Schlankheit. Das macht die Attraktivitätsforschung so kompliziert.“
Schönheit ist immer subjektiv
Ganz wichtig bei der wissenschaftlichen Forschung zur Attraktivität: Schönheit ist immer subjektiv. Es wäre eine Fehlinterpretation, die Attraktivität von einer Formel abhängig zu machen. „Die Attraktivität hängt immer davon ab, wie richtige echte Menschen das beurteilen. Das ist das Grundprinzip der Attraktivitätsforschung. Und das bestimmt keine Formel, das bestimmt kein Experte, das bestimmt immer die Bevölkerung“, so der Attraktvitätsforscher.
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