wocomoTRAVEL | Neufundland - Bleiben oder gehen? (ARTE 360° Reportage) @wocomoTRAVEL | Uploaded April 2024 | Updated October 2024, 1 day ago.
Ein Fischerdorf an der abgelegenen Südküste Neufundlands steht vor der letzten großen Entscheidung: Seine 75 Bewohner müssen wählen, ob sie bleiben oder alle zusammen ihre Heimat für immer verlassen sollen. Die Provinzverwaltung unterstützt die Umsiedlung mit bis zu 270.000 Dollar pro Haushalt, denn die Aufrechterhaltung der öffentlichen Infrastruktur wäre noch teurer ...
Ein Film von Holger Riedel
© 2023, Lizenz MedienKontor / ARTE
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Neufundland kennt eine lange Geschichte der Umsiedlungen. Beginnend in den 50er Jahren zwang die Regierung die entlegen lebenden Menschen, häufig kanadische Ureinwohner, an zentraler gelegenen Orten zu siedeln. Dort wurden Arbeitskräfte gebraucht. Im Lauf der Jahre wurde die Kritik an den alternativlos verfügten Umsiedlungsprogrammen immer lauter. Doch wirtschaftliche Zwänge setzten sich durch. Angesichts drohender Arbeitslosigkeit wurden Hunderte kleiner Ortschaften aufgegeben. Outports nennt man die einst blühenden Küstenorte. Sie galten als das wahre Neufundland, die Heimat der Entdecker und Gründer, der Stolz der Nation. Gaultois ist einer der letzten Outports in Neufundland. Der Ort lebte bis in die 90er Jahre prächtig vom Kabeljau – bis die Überfischung zu Fangverboten führte und das langsame Sterben von Gaultois einleitete.
Für Nostalgie hat die Provinzverwaltung in St. John's keinen Sinn. Knappe Kassen lässt sie mit spitzem Stift rechnen: Allein die Fährverbindung aufrechtzuerhalten, kostet die Regierung jährlich eine Million Dollar. Schule, Müllabfuhr, Post – all das ist für den Steuerzahler teurer, als wenn jede Familie für die Umsiedlung mit umgerechnet 190.000 Euro entschädigt würde. Die staatliche Förderung gibt es allerdings nur, wenn mindestens 75 Prozent der Bewohner mitmachen und ihre Häuser aufgeben wollen. Auch die Gegner der Umsiedlung müssten dann umsiedeln. Gaultois würde von der Landkarte verschwinden. "360° Reportage" ist dabei, wenn die Gemeinde über das Schicksal von Gaultois entscheidet.
#360 #neufundland #dokumentation
Ein Fischerdorf an der abgelegenen Südküste Neufundlands steht vor der letzten großen Entscheidung: Seine 75 Bewohner müssen wählen, ob sie bleiben oder alle zusammen ihre Heimat für immer verlassen sollen. Die Provinzverwaltung unterstützt die Umsiedlung mit bis zu 270.000 Dollar pro Haushalt, denn die Aufrechterhaltung der öffentlichen Infrastruktur wäre noch teurer ...
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Neufundland kennt eine lange Geschichte der Umsiedlungen. Beginnend in den 50er Jahren zwang die Regierung die entlegen lebenden Menschen, häufig kanadische Ureinwohner, an zentraler gelegenen Orten zu siedeln. Dort wurden Arbeitskräfte gebraucht. Im Lauf der Jahre wurde die Kritik an den alternativlos verfügten Umsiedlungsprogrammen immer lauter. Doch wirtschaftliche Zwänge setzten sich durch. Angesichts drohender Arbeitslosigkeit wurden Hunderte kleiner Ortschaften aufgegeben. Outports nennt man die einst blühenden Küstenorte. Sie galten als das wahre Neufundland, die Heimat der Entdecker und Gründer, der Stolz der Nation. Gaultois ist einer der letzten Outports in Neufundland. Der Ort lebte bis in die 90er Jahre prächtig vom Kabeljau – bis die Überfischung zu Fangverboten führte und das langsame Sterben von Gaultois einleitete.
Für Nostalgie hat die Provinzverwaltung in St. John's keinen Sinn. Knappe Kassen lässt sie mit spitzem Stift rechnen: Allein die Fährverbindung aufrechtzuerhalten, kostet die Regierung jährlich eine Million Dollar. Schule, Müllabfuhr, Post – all das ist für den Steuerzahler teurer, als wenn jede Familie für die Umsiedlung mit umgerechnet 190.000 Euro entschädigt würde. Die staatliche Förderung gibt es allerdings nur, wenn mindestens 75 Prozent der Bewohner mitmachen und ihre Häuser aufgeben wollen. Auch die Gegner der Umsiedlung müssten dann umsiedeln. Gaultois würde von der Landkarte verschwinden. "360° Reportage" ist dabei, wenn die Gemeinde über das Schicksal von Gaultois entscheidet.
#360 #neufundland #dokumentation