Selbstmordandrohung | BUBBLES  @BUBBLESYT
Selbstmordandrohung | BUBBLES  @BUBBLESYT
BUBBLES | Selbstmordandrohung | BUBBLES @BUBBLESYT | Uploaded June 2019 | Updated October 2024, 11 hours ago.
Was soll ich tun, wenn eine Freundin oder ein Freund darüber spricht, dass er sich umbringen will – oder das sogar im Internet postet? Nimm Selbstmorddrohungen in jedem Fall ernst! Was du außerdem tun kannst, sagen wir dir in dieser BUBBLES-Folge.

Reden
Wenn deine Freundin oder dein Kumpel von Suizid spricht und darüber nachdenkt, sich etwas anzutun, ist das in jedem Fall ein Zeichen, dass es ihm extrem schlecht geht. Unsere Bachelor-Psychologin Hannah und unser Sozialarbeiter Falk raten dir dringend, so etwas nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Denn es stimmt nicht, dass Menschen, die über Selbstmord sprechen, sich nichts antun. Vertrau deinem Bauchgefühl. Und falls eine Person wirklich nur Aufmerksamkeit will, denke daran, dass es ihr unglaublich schlecht gehen muss, wenn sie hierfür auf solche Mittel zurückgreift. Selbst dann ist es also gut, hinzuschauen und zu helfen.

Wichtig ist, dass jeder die Verantwortung für das eigene Leben trägt. Du bist nicht verantwortlich für deine Freundin oder deinen Freund. Du kannst nicht die Verantwortung für die Problemlösung oder gar das Leben eines anderen Menschen übernehmen. Diese Verantwortung liegt immer bei der Person selbst. Du kannst nur Unterstützung anbieten. Mehr kannst du nicht leisten!

Was kannst du tun, wenn jemanden Selbstmord androht?
Der erste Schritt: sprich mit der Person darüber und höre ihr zu. Wenn du für deine Freunde da bist, hilft ihnen das und bietet eine wichtige Entlastung. Du kannst aber keine professionelle Hilfe ersetzen, deswegen kannst du die betroffene Person nur motivieren, sich von Fachleuten helfen zu lassen.

Überprüfe für dich selbst ehrlich und kritisch, inwieweit du für die suizidgefährdete Person in der akuten Krise Ansprechperson sein könntest und mach ein entsprechendes Angebot. Respektiere dabei deine eigenen Grenzen. Es nützt niemandem etwas, wenn du überfordert bist und nicht weißt, was du tun sollst.

Was man nicht tun sollte
Unsere Psychologin Hannah rät dir, nicht den Versuch zu unternehmen, Dinge schönzureden. Vermeide Aussagen wie „Das siehst du aber ganz schwarz, das ist doch nicht so schlimm.“ Für dein Gegenüber ist es schlimm, sonst hätte er oder sie keine Suizidgedanken. Suche nicht nach Ratschlägen und schnellen Lösungen. Wir tendieren dazu, immer Lösungen anbieten zu wollen. Aussagen wie „führe dir doch einfach alles Gute vor Augen“, führen dazu, dass die Betroffenen das Gefühl haben, man habe ihnen nicht richtig zugehört.

Informiere jemanden
Lass dich von der selbstmordgefährdeten Person bitte nicht zur Geheimhaltung zwingen! Du solltest dich als Freund unbedingt einer erwachsenen Person anvertrauen. Hier ist das Leben der gefährdeten Person wichtiger als die Vertraulichkeit, die dann oft verlangt wird. Deswegen: hab kein schlechtes Gewissen, wenn Du im Notfall auch gegen den Willen der Person mit jemandem darüber sprichst- das ist völlig okay!

Was Du im akuten Notfall tun kannst:

1. Wenn Freunde sich etwas antun möchten und Du bei ihnen bist, fahr mit der betroffenen Person in die zuständige psychiatrische Klinik.
– Die Adresse lässt sich einfach googlen, indem du – „deinen Wohnort“ & „psychiatrische Klinik“ – eingibst.
– Ruf dann dort an und bitte um stationäre Aufnahme deines Freundes.
– Dann fahr mit ihr dorthin oder benachrichtige andere Menschen (z.B. die Eltern), die mit der Person dorthin fahren.

2. Wenn Du vom beginnenden Suizid erfährst, aber nicht vor Ort bist (z.B. wenn Du eine Abschieds-SMS bekommst)
– Ruf die Person sofort an und frag, wo sie ist!
– Wenn du den Ort kennst, ruf Polizei oder Rettungsdienst an mit dem Hinweis, dass eine Person kurz vorm Suizid steht.
– Dann bekommt die Person notfallmedizinische Hilfe und wird ggf. stationär in der Psychiatrie aufgenommen

3. Hol dir Hilfe von anderen Personen (eigene Eltern, Freunde, Beratungsstelle etc.) und sprich, wenn möglich, am Telefon mit der betroffenen Person weiter, WENN Du das aushält.

4. Wenn du dir unsicher bist: ruf den sozialpsychiatrischen Dienst an, informiere diesen, wo die Person wohnt und wie ihre Kontaktdaten sind. Die fahren dann hin und beraten die Person psychologisch vor Ort, ohne dass eine stationäre Aufnahme zwingend nötig ist.

5. Wenn Dich das selbst sehr belastet ist und du nicht weiß, was du tun sollst, kannst du dich auch als Angehöriger/Freund beim sozialpsychiatrischen Dienst melden und Beratung/Hilfe bekommen.

Rückzug
Und noch ein weiterer Hinweis: suizidgefährdete Personen können sich auch stark zurückziehen und sind nicht immer in der Lage zu kommunizieren. Hab nicht das Gefühl, dass Du nervst und lass dich nicht entmutigen oder frustrieren, wenn die Person scheinbar passiv ist und nicht antwortet. Es ist trotzdem sehr hilfreich, dass Du dich meldest!
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